Name
Der Drahtschmidlisteig
 
benannt 1894
benannt
nach
Häusergruppe "zum Drahtschmidli" (Drahtschmiede)
an der angrenzenden Wasserwerkstrasse 17 und 19. Erstmalige Erwähnung im Jahre 1425 als "Thratschmit".
StrNr 403 43
Quelle StRB
Kreis 6

Planfeld

N11

Quartier(e) Unterstrass PLZ 8001
   
   
Beginn bei Drahtschmidlisteg Quartier Unterstrass / Altstadt links
verläuft über   Quartier  
Ende bei Wasserwerkstrasse 17 Quartier Unterstrass
       
frühere
Namen
  Jahr  
   
   
   
       
Zusatztext Das Drahtschmildi

Name der Häusergruppe "zum Drahtschmidli" (Drahtschmiede) an der nahen und angrenzenden Wasserwerkstrasse 17 und 19. Erstmalige Erwähnung im Jahre 1425 als "Thratschmit".

Martha Stoll, Witwe des Statthalters Niklaus Waser, verkauft am 4. Februar 1597 mit Bewilligung von Josua Kessler, Pfarrer zu Maschwanden, und ihren Söhnen Konrad Waser, Diakon zu Niederweningen, sowie Hans und Rudolf Waser ihrem weiteren Sohn Wilhelm Waser ihr Gut Drahtschmidli, vor dem Niederdorfer Tor am Stampfenbach gelegen. Der Kaufpreis beträgt 300 Gulden. Aus Nachträgen von 1598 und 1599 geht hervor, dass Wilhelm Waser kapitalisierte Schuldzinsen zurückbezahlt hat.

Aus der einstigen Drahtschmiede wurde 1772 ein Heilbad an der Limmat. Am 20. Januar 1801 verkauft Felix Peter zu Unterstrass vor dem Distriktgericht Zürich dem Johann Rudolf Wydler zu Aarau sein Haus, zum Drahtschmidli genannt, mit Ausgelände, Garten usw. und der seit ca. 32 Jahren dazugehörenden Bade- und Wirtschaftsgerechtigkeit. Der Kaufpreis beträgt 15000 Gulden, wobei 3400 Gulden an Schulden übernommen werden; effektiver Kaufpreis zugunsten von Felix Peter somit 11600 Gulden.

Am 3. August 1842 wurde das Areal von Bierbrauer Wilhem Reiser von Unterstrass übernommen, der ein Jahr später eine Bierbrauerei darauf erstellen liess, welche wiederum nach seinem Tode im Oktober 1848 von Oberst Gottfried von Meiss von Teuffen übernommen wurde. Die Brauerei wurde jedoch nicht von ihm selber betrieben sondern an einen Zyprian Diem aus Vilsingen, im heutigen Baden-Würtemberg, verpachtet. Der Betrieb war jedoch nicht von Erfolg gekrönt.

In der Hoffnung den Braubetrieb zu retten wurde die Bierbrauerei Drahtschmidli 1850 an einen Braumeister aus Freiburg im Breisgau, mit Namen Johann Karl Friedrich abgetreten und verkauft. Aber auch ihm brachte das Drahtschmidli kein Glück und er musste am 10. Januar 1854 den Konkurs des Betriebes anmelden und die Liegenschaft gelangte wiederum in den Besitz von Oberst Gottfried von Meiss.

In den folgenden Jahren wechselten noch öfters Pächter aber auch Besitzer des Drahtschmidlis, in welchem auch fortan bis etwa um das Jahr 1900 auch Bier gebraut wurde. Der letzte Bierbrauer im Drahtschmidli war von 1882 bis etwa 1894 Gustav Steuble aus Zürich.

Die heute noch vorhandenen Hausurkunden über das Drahtschmidli stammen ursprünglich von Junker Gottfried Meiss (1785-1862), der das Drahtschmidli aus einem Konkurs gezogen hatte und sind heute in den beständen des Stadtarchivs. Diese Akten, die zum Teil separat vom Meiss-Archiv aufbewahrt wurden, konnten nachträglich aus diesem ergänzt werden. Das Familienarchiv Meiss befindet sich heute im Staatsarchiv Zürich.

 

       
Abbildung
Bildtext Ganz links auf der Zeichnung am Fluss sehen wir das "Drahtschmidli". Leicht rechts der Bildmitte
erkennen wir durch die Baumwipfel der Kirchturm der St. Moritzkapelle. Rechts im Bild das Gesellenhaus
und der Stampfenbach.
Bildquelle Zürcher Wochenchronik vom 25. Juli 1914
   
Zusatztext Der Drahtschmidlisteig

 

       
Abbildung
Bildtext Der Drahtschmidlisteg endet hier am Drahtschmidlisteig, wo auch der Kloster-Fahr-Weg beginnt.
Aufnahme vom 8. August 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung   
Bildtext Der Anfang des Kloster-Fahr-Weges beim rechts einmündenden Drahtschmlisteig. Die sichtbaren Häuser Nr.21, 19, 15 und 17 gehören zur nahen Wasserwerkstrasse, wo auch der Neumühlequai endet. Aufnahme vom 8. August 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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