Planfeld

Erste Erwähnungen der Kueserstrasse konnte ich schon im Stadtplan von 1909 finden. Aber auch schon in einem Reisebericht des berühmten deutschen Komponisten Johannes Brahms wird die schöne und ruhige Lage der Kuserstrasse beschrieben: "Unter der waldigen Kuppe des Zürichberges erhebt sich das einstöckige Häuschen des ehemaligen Gemeindeschreibers Kuser in prachtvoller Lage".

Aus diesem Reisebericht lassen sich noch viele weitere versteckte Liebeserklärungen an dieses Quartier herauslesen. Von seinen gelegentlichen Mittagessen in der nahen Gastwirtschaft "Forster", seinen vormittäglichen Spaziergänge durchs akademische Viertel Hottingen. Sein Weg in die Stadt führte Brahms oftmals durch die noble Plattenstrasse.

Dank dem Komponisten Theodor Kirchner entstand eine Freundschaft zwischen Brahms und dem berühmten Chirurgen Prof. Dr. Thomas Billroth, der damals in einem besonders schönen Haus an der Plattenstrasse wohnte. Kirchner gab Billroth Musikunterricht,

Wenn es abends spät wurde und er zu müde war den ansteigenden Weg zur Kueserstrasse unter die Füsse zu nehmen, übernachte Brahms auch ab und zu bei Freunden.

Zum Beispiel bei Kirchner im "blauen Himmel" oder bei Friedrich Hegar (Dirigent an der Tonhalle sowie Initiant und Direktor der Musikschule) in der Gemeindegasse, der heutigen Gemeindestrasse.

Wo heute die Postfiliale 8044 Zürich 44 Zürichberg steht, an der Toblerstrasse 76, standen früher die Kueser-Häuser. 1952 wurden diese Gebäude von der Post gekauft um den heutigen Neubau vorzubereiten.

Eine interessante Entdeckung zum Familiennamen "Kueser" fand ich auch noch im Stadtarchiv. In einer Urkunde vom 14. Februar 1795 erlässt der Rat von Zürich folgende privatrechtliche Ratserkenntnis: "dass Sigmund Rueser (von Birmensdorf) im Seefeld den angeborenen Namen führen soll und sich nicht mehr Kueser nennen dürfe."

Die Kuser- oder auch amtlich Kueserstrasse genannte Strasse entspricht eigentlich in groben Zügen der heutigen Toblerstrasse. Ein wenig kürzer, war die Strasse noch nicht so lang wie heute, und erstreckte sich von der Zürichbergstrasse bis zur Hinterbergstrasse.